Katharina Hametner (2016). Rassismus erzählt – Erfahrungs- und Umgangsweisen mit alltagsrassistischen Praktiken im Spannungsfeld antitürkischer/antimuslimischer Diskurse.

Die vorliegende Arbeit interessiert sich für die Subjektivierung weiblicher ‚türkischer‘ Migrationsanderer (Mecheril) im mehrheitsösterreichischen Kontext. Der Fokus liegt dabei auf der Untersuchung prekarisierter Handlungsspielräume im Zusammenhang mit Rassismuserfahrungen einerseits, den Modi des Umgangs und Möglichkeiten des Widerstands andererseits.

Aus der Perspektive einer kritischen Migrationsforschung sowie unter Rückgriff auf rassismuskritische, biographie- und diskurstheoretische Ansätze werden mittels biographisch-narrativer Interviews (Schütze) biographische Erzählungen von Frauen, die als ‚türkisch‘ subjektiviert werden, erhoben und einer diskurstheoretisch inspirierten rekonstruktiven Analyse mit der dokumentarischen Methode (Bohnsack) unterzogen.

Auf einer ersten Ebene werden entlang dreier für alle biographischen Erzählungen zentraler Themen – soziale Beziehungen, Bildung und Positionierung des eigenen Selbst – Typen biographischer Orientierung identifiziert. Auf einer zweiten Ebene werden Formen der Prekarisierung von Handlungsspielräumen sowie Subjektpositionen, die bei diesen Prekarisierungen zum Tragen kommen, rekonstruiert. Auf dritter Ebene wiederum zeigen sich Modi des Umgangs mit diesen Erfahrungen des Ausschlusses.

So kommen neben unterschiedlichen impliziten Erklärungsmustern alltagsrassistischer Erfahrungen, verschiedene Thematisierungsmodi (natio-kultureller) Differenzkategorien sowie Handlungsstrategien zum Ausdruck. Neben der Bedeutsamkeit alltagsrassistischer Erfahrungen für die Alltagspraxis derer, die ihnen ausgesetzt sind, zeigen sich in der vorliegenden Arbeit zudem die Diversität von Erfahrungsweisen sowie Widerstandsformen.

 

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